Akupunktur

Was ist Akupunktur?

Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). In der TCM wird davon ausgegangen, dass die Lebensenergien des Körpers (Qi) auf definierten Längsbahnen, den Meridianen, durch den Körper zirkulieren. Diese Energien (Qi) haben einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen.

Die Akupunktur basiert darauf, dass spezifische Punkte am Körper stimuliert werden. In der klassischen Akupunktur geschieht dies durch den Einstich sehr feiner Nadeln. Eine ähnliche Wirkung kann aber auch völlig schmerzlos mit Hilfe eines Akupunkturlasers erzielt werden. Durch die Stimulation verändern sich verschiedene biochemische und physiologische Prozesse im Körper und das Gleichgewicht wird wieder hergestellt. Die Akupunktur hilft die Selbstheilungskräfte des Körpers und das Immunsystem zu aktivieren und unterstützt die verschiedenen Organsysteme.

Die Akupunktur ist kein Allheilmittel, dennoch kann sie, wenn sie sinnvoll eingesetzt wird und von einer fachlich kompetenten Person durchgeführt wird, gute Behandlungserfolge erzielen. Ein weiterer Vorteil der Akupunktur ist, dass so gut wie keine negativen Nebenwirkungen auftreten.

Bei welchen Erkrankungen kann Akupunktur eingesetzt werden?

Akupunktur ist in akuten und chronischen Fällen wirkungsvoll. Sie kann zusätzlich als Unterstützung der schulmedizinischen Behandlung angewendet werden oder als Alternative. Als Tierärztin berate ich sie gerne, mit welcher Behandlung wir ihr Tier optimal unterstützen können.

Anwendungsgebiete der Akupunktur:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates:
    • Arthritis, Arthrose oder Spondylose
    • Lahmheit und Lähmungserscheinungen der Gliedmassen
    • Gelenkschmerzen u.a. auch Hüftgelenksdysplasie (HD)
    • Schmerzen im Wirbelsäulenbereich u.a. bei Bandscheibenerkrankungen (Diskopatien)
  • Allergische Erkrankungen
  • Hauterkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen:
    • z.B. Lebererkrankungen
    • Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Unterstützend bei Hormonellen Störungen:
    • z.B. Diabetes
    • Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse (Hyper- oder Hypothyreose)
  • Wundheilungsstörungen:
    • z.B. postoperative Narbenbehandlungen oder Entstörung alter Narben
  • Störungen des Nervensystems:
    • z.B. Epilepsie oder Vestibulärsyndrom/ Kopfschiefhaltung
  • Störungen des Magen- und Darmtraktes:
    • z.B. Erbrechen
    • akuter oder chronischer Durchfall
  • Atemwegserkrankungen
  • Nieren- und Harnwegserkrankungen:
    • z.B. chronische Niereninsuffizienz
    • akute oder chronische Blasenentzündung
    • Inkontinenz
  • Nebenwirkungsfreie Schmerztherapie bei degenerativen Prozessen
  • Als schonende Alternative, wenn Medikamente nicht wirken oder vom Tier nicht gut vertragen werden
  • Allgemeine Vitalitätsstützung bei alten Tieren

Wie funktioniert Akupunktur?

  • Man weiß inzwischen, dass die Akupunktur alle wichtigen physiologischen Systeme beeinflusst. Primär wirkt sie über das Zentralnervensystem, welches auf Bewegungsapparat, Hormonsystem und Herz-Kreislauf-System wirkt. Es kommt zu einer verstärkten Durchblutung der Region, einer verstärkten Immunantwort und einer Entspannung von Muskeln und Gewebe.
  • Akupunktur kann mehr als nur Schmerzlinderung bewirken. Die Wirkung hängt dabei von der behandelten Störung und der Wahl der behandelten Punkte ab.

Wie reagiert das Tier auf die Akupunktur? Ist die Akupunktur schmerzhaft?

  • Jedes Tier reagiert anders.
  • Es werden sehr dünne, sterile Nadeln verwendet. Beim Einstich der Nadel kann es an besonders empfindlichen Punkten zu einem kurzen Schmerzmoment kommen. Sobald die Nadel am Platz ist, entspannen sich die meisten Tiere wieder.
  • Als komplett schmerzfreie Alternative kann auch ein Akupunktur-Laser verwendet werden.
  • Gelegentlich verschlechtert sich der Zustand des Tieres kurzfristig, bevor eine Besserung eintritt.

Behandlungsablauf

  • Vor den Behandlungen findet ein Erstgespräch und eine Untersuchung statt.
  • Für jedes Tier wird, je nach Erkrankung und aktuellem Bedarf, eine individuelle Kombination der Akupunkturpunkte gewählt.
  • Die Verweildauer der Nadeln beträgt in der Regel ca. 20 Minuten.
  • Die Behandlungsdauer und Häufigkeit ist sehr individuell und hängt vom Patienten und von der Erkrankung ab.
  • In der Regel wird ein Tier ca. 4-6 x im Abstand von ca. 1 Woche behandelt. Normalerweise sind positive Veränderungen innerhalb der ersten vier Behandlungen erkennbar, für akute Beschwerden reicht manchmal eine einzige Behandlung aus. Sobald ein positiver Effekt erreicht worden ist, wird die zeitliche Distanz langsam vergrössert.